Kurzer Lebenslauf Ataturks

[Staatsmann]

Kurzer Lebenslauf Ataturks


[center][img]http://img18.imageshack.us/img18/787/ataturk16.jpg[/img][/center]

Mustafa Kemal wird am 12. Maerz 1881 in Thessaloniki geboren. Sein Vater ist einfacher Beamter und Holzhaendler. Im Alter von 5 Jahren wird er auf die Militaerschule von Thessaloniki geschickt. Mit 18 Jahren besucht er die Militaerakademie in Istanbul, die er 1905 als Staatshauptmann abschließt. Ataturk schließt sich dem Jungturkenverband an, die sich gegen das autokratische Osmanische Reich richtete. Nachdem Mustafa Kemal’s Mitgliedschaft offiziell wurde, versetzte man ihn nach Syrien, welches ein inoffizielles Exil darstellte. Im Jahr darauf wird er wieder nach Saloniki versetzt, wo er dem Komitee fur Vereinigung und Fortschritt (KVP) beitritt. Ihr erster Vorsitzender ist Enver Pasha, der in Mustafa Kemal keinen geeigneten Mann fur die Fuhrungsriege sieht und ihn von der Leitung des Komitees fernhaelt. 1908 beginnt die Jungturkenrevolution, fur die die KVP verantwortlich ist. Die Jungturken unter Enver Pasha beschraenken die Macht des Sultans und an die Spitze des Reiches setzt sich unter diktatorischen Bedingungen Enver Pasha selbst. Waehrendessen macht sich Ataturk in verlorengegangen Balkanstaaten mit der europaeischen Kultur vertraut und sieht in Europa das geeignete Vorbild fur einen modernen turkischen Staat. 1911 beginnt der Krieg der Turken gegen die spaeteren Alliierten. Italien marschiert in Libyen ein, England putscht in Arabien, Frankreich erobert Algerien und fuhrt Krieg in Syrien; sie alle erhoffen einen Teil des untergehenden Reiches zu ergattern. Mustafa Kemal kann 1913 zwar die Dardanellen verteidigen und macht sich 1915 in der Gallipoli-Kampagne militaerisch beruhmt, doch letztendlich verlieren die unorganisierten und von dem Verfall des Reiches hypnotisierten Truppen unter Enver Pasha den Krieg. 1918 ist der Krieg an allen Seiten verloren und dem Nahen Osten droht eine Aufteilung durch die Alliierten. Tatsaechlich wird der gesamte Nahe Osten unter Griechen, Englaendern, Russen, Franzosen und Italienern aufgeteilt. Nur Mittelanatolien sollte den Turken erhalten bleiben. Um das Gebiet Anatoliens entgultig zu entwaffnen und zu befrieden, halten die Alliierten Ausschau nach einer geeigneten turkischen Figur fur die Rolle des Heeresinspekteurs, der diese Aufgabe erfullen sollte. Ataturk kam fur diese Position in Frage, weil die Alliierten ihn als nicht nationalistisch und pro westlich hielten und er im 1. Weltkrieg Fuhrungsgeschick bewiesen hatte. Keiner der Alliierten kommt Ataturks Plaenen, die er mit einigen verbundeten turkischen Offizieren zur Befreiung der turkischen Territorien im Untergrund schmiedete, auf die Schliche. Im Mai 1919 ernennen die Alliierten Mustafa Kemal zum Heeresinspekteur. Er bekommt besondere Rechte und große Befugnisse zugesprochen.

Mustafa Kemal begibt sich nach Zentral-Anatolien um genau das Gegenteil seines Alliierten-Auftrages durchzufuhren, die Vertreibung der Alliierten aus turkischem Territorium. Denn Mustafa Kemal, der spaeter von der Nationalversammlung zum Ataturk („Vater der Turken“) ernannt wird, war ein großer turkischer Nationalist und erstrebte nichts mehr als die Befreiung seines Vaterlandes. Er hatte damals schon ein Bild des zukunftigen turkischen Staates im Kopf. Begriffe wie Nationalismus und Saekularisierung praegten sein Denken, sein Ziel war das moderne turkische Rechteck.

Ataturks erstes verrichtetes Werk ist die Einigung der turkischen Nationalbewegung und die Errichtung einer Verteidigungsarmee in Anatolien. Waehrendessen wurde in Istanbul ein weiterer Sultan eingesetzt, der den Friedensvertrag von Sèvres unterzeichnen und Teile Westanatoliens an Griechen absetzten sollte. Ataturks Autoritaet ist zu dieser Zeit mittlerweile unbestritten und sein Ruf volliger Integritaet und Unbestechlichkeit geht ihm voraus. Ataturk bereist ganz Inner-Anatolien und laesst im Jahr 1919 in einem zweiten Nationalkongress ein nationales Repraesentativkomitee grunden, welches eine Gegenregierung zu Istanbul darstellen soll.

Europa rechnet nicht mit so viel Widerstand aus Anatolien und laesst den letzten Sultan den Friedensvertrag von Sèvres unterzeichnen. Ataturk ist jedoch nunmehr in der Lage, sich mit Hilfe und Unterstutzung von Waffenlieferungen aus der Sowjetunion, wo kurz zuvor die große kommunistische Revolution stattgefunden hatte und die sowjetische Regierung um Lenin auch in Ataturk ein revolutionaerer Verbundeter sah, Ostanatolien zu befreien und offiziell wieder zu turkischem Staatsgebiet zu erklaeren. Im Westen werden die Griechen zuruckgetrieben und diese verlassen scharenweise das Land. Europa, welches nicht schnell genug reagieren konnte und zu sehr mit Deutschland beschaeftigt war, musste zusehen wie Ataturk das Osmanische Reich und den Sultan am 1. November 1922 entgultig abschafft und am 19. Oktober 1923 den turkischen Nationalstaat grundet, das Geburtsdatum der modernen Turkei. Ataturk wird zum ersten Praesidenten der Turkei gewaehlt. Geographisch hat die Turkei 1923 ihr jetziges Ausmaß erreicht. Das „turkische Rechteck“ reicht von Thyrakien bis an die Grenzen am Kaukasus. Mustafa Kemal, der jetzt Mustafa Kemal Ataturk heißt, bekommt noch die Titel Ghazi Pasha zugesprochen, ein Symbol der grenzenlosen Dankbarkeit der Turken an ihren „Vater“ und „Retter“. Mit der Befreiung der Turken sieht sich Ataturk in seiner Aufgabe nicht getan. Widmete er sich bis 1923 mehr um außenpolitische Probleme, nimmt er sich jetzt innerpolitischer Probleme an.

<Photo 1>

[cem]

Das war ein großer Mann mit guten Visionen. Ich will gar nicht wissen, wie die Turkei jetzt waere, wenn es ihn nicht gegeben haette.

[Staatsmann]

Was er bis heute fur seine Heimat in 15-20 Jahre also in sehr kurzer Zeit gemacht hat (ein kleines Beispiel; die Frauen mit Maennern gesetzlich in allen Bereichen des Lebens gleichgestellen)
,brauchte Europa dafur 1000 Jahre,der Turkei wurde es in einem Jahrzehnt aufgepfropft...

Das sagt eigentlich alles..

[cem]

Stimmt! Das sagt aber auch viel uber die Turken aus, z.b. dass sie positiv gesinnt sind uber Veraenderungen. Viele andere Laender haetten sich bestimmt krass gewehrt und diese Reformen nicht einfach so hingenommen.